Sonntag, 30. August 2009

Bella Toskana 2009

Nach zwei Sommerurlauben in der Provence wollten wir uns dieses Jahr mal die Toskana anschauen. Um dem Trubel etwas zu entgehen, wählten wir eine ruhig und idyllisch gelegene Ferienwohnung in den Bergen, mit großem Grundstück und Pool. Als wir in dem kleinen Dorf "Sasso Pisano" in der Nähe von "Volterra" ankamen, wurden wir nicht entäuscht - alles war zauberhaft. Eine Zypressenallee führte zu dem Steinhaus, in welchem 5 Ferienwohnungen untergebracht waren.

Na? Nicht schlecht, was? NEIN, NEIN! Spässchen :-) dieses hübsche Anwesen hatten wir bei einem Ausflug entdeckt. Es stand leer, nur die Nebengelasse waren bewohnt... Bedauerlicherweise haben wir die 148 Millionen Euro in der italienischen Lotterie nicht gewonnen, sonst würde ich da jetzt ein nettes Hotel für Whippetfreunde eröffnen :-)))

jaja... wäre doch ganz nett...

... aber so wohnt es sich in der Toskana auch sehr schön und außerdem hatten wir ein sehr großes Grundstück, auf dem sich die Hunde frei bewegen durften (bis dann eine Familie mit zwei Golden Retrievern anreiste, die sooo eine Angst um ihre 6 Monate junge Hündin hatten, dass sie gleich von Anfang an darauf bestanden, dass wir unsere Hunde anleinen sollten. Nun ja, nach einer Woche reisten sie wieder ab und die beiden Retriever blieben die meiste Zeit mehr als 6 Stunden eingesperrt in der Wohnung, während ihre Menschen bei 38 Grad Hitze am Meer waren... no comment!)

Ein Teil des Gartens mit dem Pool im Abendlicht (ich höre jetzt noch das Zirpen der Grillen - schmacht...)

Jepp - und das ist das "Schmachtbild" für verregnete Novembertage: der Pool in der Sommersonne. Und immer so schön leer - extra für uns :-) Wir hattens nämlich nicht so mit dem Meer, aber dazu weiter unten noch Fotos...

Nun ist das ja ein Blog für meine Hunde und Katzen und deswegen habe ich aus meinen ca. 500 Fotos mal ein paar ausgewählt, auf denen man sehen kann, wie Jamie und Joker ihren Urlaub in der Toskana so verlebt haben. Hier sehen wir sie auf ihrer Terrasse. Sie waren beide bester Laune und schauten jeden Morgen bei allen Gästen vorbei. Alles war entspannt. Es durfte nur keiner einen Fuß über die Steinterasse setzen. Da war Jamie eisern. Das war Rudelgebiet und wurde mit Bellen verteidigt.

Bevor die Retriever-Ladies kamen, konnte Jamie ungehindert seinem Lieblingssport nachgehen: Pinienzapfen bearbeiten. Ab und zu musste er mit Joker und seinen Zweibeinern aber auch mal ein paar "alte Steine" anschauen - Hitze hin oder her. Unser Auto hat eine prima Klimaanlage und wir machten immer wieder Pausen und so ging das trotz Temperaturen um die 36 Grad immer ganz gut.

Einer der schönsten Plätze Europas: Der Domplatz in Siena. Leider müssen die -in diesem Falle- idiotischen Italiener- Pferde um diesen Platz hetzen, so auch an dem Wochenende bevor wir ankamen. Der Sand von der Rennbahn war noch da...

Da musste sich Jamie zur Abkühlung gleich mal unter den strengen Blicken der Caribinieri ein Loch graben und sich reinlegen :-) Cooler Hund, oder? Das Bild, das oben noch dazwischen gerutscht ist, zeigt, warum sich scheue oder schüchterne Menschen unter gar keinen Umständen mit einem Whippet nach Italien trauen sollten: ÜBERALL wird man angesprochen und mit Komplimenten für seine Hunde ÜBERHÄUFT. Sie sind "incredibile", "bellisimma" und werden bewundert, wann immer es geht ...

Bei der Hitze gabs erst mal ne Runde Eis für Alle :-) Und am nächsten Tag gings an unseren Haus- und Hof-Fluss, wo sich im trockenen Flussbett noch ein bisschen Wasser als Lebensraum für bunt schillernde Libellen, knallgrüne Frösche, durchsichtige Fische, Stachelschweine (JA, EHRLICH, habe ich gesehen!) und allerlei anderes Getier fand. Unsere Hunde waren begeistert:

Mit einer sagenhaften Geschicklichkeit turnten die beiden über die Steine. (Nächstes Jahr machen wir Urlaub in Österreich, das hier war also das Übungscamp! - Beide Hunde wurden als berg- und klettertauglich befunden)

Joker findet immer ein Stöckchen und dann geht die Post ab! Die graue Erde, die man auf diesem Foto erkennt, ist übrigens so eine Art "Lehm" und an manchen Orten in dieser Gegend gibt es warme Thermalquellen, in denen sich Menschen von Kopf bis Fuß mit diesem Lehm einschmieren, weils gut ist für die Haut! Da waren wir mit unseren Hunden auch noch... Fotos folgen bei einem weiteren Eintrag.

Am Meer waren wir natürlich auch mal, aber das ist so eine Sache in der Hochsaison... wir hatten Glück und fanden einen Strandabschnitt ohne Liegestühle, aber auch nach einem Besuch am Hundestrand fanden wir einfach keinen Spaß in dieser gnadenlosen Hitze und das Wasser brachte auch keine Abkühlung. Die Hunde fanden es eher blöde...

Jamie gelangweilt am Strand...

Joker scheint mich zu fragen: "Gehen wir?!"

Ja, wir fanden noch ein paar tolle Flüsse und da waren wir unter uns, hatten Spaß im kühlen Nass, bauten mit unseren Kindern Staudämme und wenn ich jetzt noch länger drüber schreibe, packe ich morgen meine Sachen und fahre wieder los...

Jamie ist immer etwas zögerlich, wenn Joker im Wasser die Sau rauslässt, aber da sich auch Signore Jamie im Urlaub befand ...

... hielt er es nicht lange am Ufer aus, wagte sich immer näher ans Wasser...

... und hatte schließlich Spaß mit seinem liebsten Freund Joker :-) Jokers Bewegung auf diesem Bild erinnert mich an ein Wildpferd :-)

Siesta! Die Handtücher hatten wir eigentlich nur für die Hunde dabei...

Ja, da ist der Joker vor dem wundervollen Dom in Massa Marittima! In meinen Augen ein viel schönerer Platz als der in Siena. Ein hübsches kleines Städtchen, in dem wir in einer kleinen Pizzeria lecker essen konnten und der Wirt war so angetan von unseren Windhunden, dass er ihnen, noch bevor er unsere Bestellung entgegennahm, frisches Wasser hinstellte und sie mit feinstem gekochten Schinken fütterte! Nett von Jamie und Joker, dass sie uns mitgenommen haben, in diesen Urlaub...

Pause auf geschichtsträchtigem kühlendem, weißen Travertin.

Und da habe ich den Dom bei Nacht fotografiert. Bello, oder?! Massa Marittima by night... (nochmal schmacht...)

Noch einen letzten Blick auf die herrliche Landschaft, bevor wir uns auf die Heimreise machten.

Natürlich nicht, ohne auf einem kurzen Zwischenstopp unseren Kindern den schiefen Turm von Pisa zu zeigen.
Wir verließen Italien und fuhren noch in die Nähe von Kufstein, in die Berge, wo wir weitere zwei Tage verbrachten. Dazu dann in einem nächsten Bericht mehr.
Jetzt leben wir uns erst mal wieder in Berlin ein und zehren von den Dolce Vita-Wochen in Bella Italia.... wobei ich trotz allem sagen muss: für mich lebt Gott in FRANKREICH. Scusi - mir liegt das frankofile einfach mehr.
Ciaociao :-))

Donnerstag, 6. August 2009

Unbarmherzige Natur

ACHTUNG! Dieser Eintrag ist nichts für zarte Gemüter oder Hobby-Ornitologen! Ich habe diese Fotos gestern, im Sinne einer eigenen "Therapie" gemacht. Die Natur gab mir eine zweite Chance etwas über meine Katzen zu lernen.
Erst kam Gustav mittags vom Garten in die Küche und brachte mir eine junge Amsel, die in seinem Fang zappelte. Ich dachte nur noch dran, die arme süße kleine Amsel zu retten und jagte Gustav durchs Haus. Im Schlafzimmer bekam ich ihn zu fassen, öffnete seinen Fang, die Amsel flog durchs Zimmer, Gustav hinterher, bekam sie wieder zu schnappen, ich schrie: "Lass den Vogel los!" und schnappte Gustav mitsamt der Amsel, trug ihn in den Garten, öffnete wieder seinen Fang und die kleine Amsel konnte entkommen und flog (!) davon! Uff!!! Welche Aufregung. Ich hatte den kleinen Vogel "gerettet", mit welchen Verletzungen sie entkam, weiß ich nicht. Gustav auf jeden Fall schaute mich sehr sonderbar an. Kein Wunder - er brachte mir ein "Geschenk" und ich lobte ihn nicht mal, sondern war im Gegenteil noch entsetzt!
Ich nahm mir vor, beim nächsten Mal weniger vermenschlichend zu reagieren und zu akzeptieren, dass es nunmal in der Natur der Katze liegt, Vögel, Mäuse, Ratten zu fangen und zu TÖTEN. Punkt. Auch wenn mir das nicht gefällt.

Nicht mal 15 Minuten später gab mir Karlchen die Gelegenheit, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Er erschien (wie oben zu sehen) mit einer noch lebenden Amsel. Ich schloss die Gartentüre und zählte innerlich - einundzwanzig, zweiundzwanzig - und ging raus. Da hatte er der Amsel schon das Genick gebrochen und so konnte ich beobachten, wie meine Tiere kommunizierten:

Jamie musste nachsehen, was Karlchen da brachte. Vermenschlichte Bildunterschrift: "Karlchen, das macht man aber nicht! Wir sind doch domestiziert! Für uns gibts feines Futter im Napf!"

"Schau mal, die aaaaarme kleine Amsel! Jetzt isse tot..." Jamie durfte an der Beute schnuffeln, Joker durfte auch mal nachsehen...

... beide Hunde hatten aber kein Interesse, die Amsel weg zu tragen, oder mit ihr zu spielen, oder sie gar zu fressen. Gustav hingegen, wollte die Beute gerne teilen, was Karlchen mit Fauchen und Gebrumme zu verhindern wusste:

"Mach dich vom Acker, Junge! Die Beute gehört MIR!"

"Mist! Und ich hatte auch so ne schöne Amsel und durfte sie nicht behalten..."

"Jippiyeah - ich hab dich!"

Eine halbe Stunde lang vollführte Karlchen die kühnsten Sprünge und "spielte" mit der Amsel. Gefressen hat er sie eigentlich nicht. Nur ein bisschen dran rumgekaut. Seinem Selbstbewusstsein hat dieser Beuteerfolg auf jeden Fall gut getan. Er lief den Tag über durch den Garten wie der big Boss.
Seither ist (gott sei Dank) Ruhe...
Ich könnte das Vogelfangen verhindern, indem ich den Katzen ein Halsband mit Glöckchen umbinden würde. Halsbänder sind gefährlich, weil die Katzen am Gestrüpp hängen bleiben und sich verletzen können oder sie verlieren die Dinger sowieso gleich.
Das Gebimmel nervt Tier und Mensch - ich habe doch nicht den Weihnachtsmann im Garten...
Und es gehört nunmal zur Natur der Katze, Vögel zu fangen. Wie soll ich meinen Katern klar machen, dass Mäuse und Ratten prima Beute sind, weil eine Überpopulation in Haus und Garten Probleme bereitet, mir Vögel aber leid tun, weil sie so schön singen und die Insekten fressen???

Ich habe mich entschieden, zu beobachten, wie hoch die Vogelmordrate in unserem Garten liegen wird und hoffe, dass es sich relativ verhalten wird.
Gustav hat jedenfalls noch eine Amsel gut :-)

Karlchen ist ein glücklicher Kater!