Mittwoch, 28. März 2012

So groß ist der Schmerz

Ich danke den vielen Whippet-Freunden für Ihre tröstenden Worte, den Zuspruch und das Mitgefühl. Zu spüren, dass so viele Menschen an Jamie und uns denken hilft mir sehr.
Am Montag musste ich die Entscheidung, Jamie gehen zu lassen, sehr schnell treffen. Er lag bereits in Narkose, weil ich eine spezielle Röntgenuntersuchung machen ließ, um zu sehen, wie seine Nieren noch arbeiten. Bevor er in die Narkose ging, habe ich mit ihm gewartet, habe noch Entspannungsübungen gemacht, dachte nicht eine Sekunde daran, dass ich ihn nicht mehr lebend sehen würde. Ich sagte zu Jamie, dass er jetzt die Untersuchung bekommen würde und dann würden wir spazieren gehen. Es war wunderschönes Wetter, die Sonne scheinte, der Himmel war blau.
Nachdem unser Tierarzt sehen konnte, dass beide Nieren nicht mehr funktionierten, sagte er, wir könnten Jamie einfach nicht mehr aufwachen lassen. Hätte ich ihn doch nochmal mit nach Hause nehmen sollen? Hätte ich noch mehr Zeit gebraucht? Wäre Jamie gerne noch mit mir gekommen? Hätte ich ihn zu Hause sterben lassen sollen? Diese Gedanken spuken in meinem Kopf herum. Aber am Montag habe ich entschieden, dass Jamie in Frieden gehen dürfen soll. Wir haben ihn in einer Decke auf die Wiese gelegt. Er hatte die Augen geschlossen. Als ich mich zu ihm setzte, öffnete er seine Augen nochmal und schaute mich an. Ich bin so sehr traurig, ich kann dieses Bild einfach nicht loslassen
Als er die letzte Spritze bekam, ist er sehr schnell und ganz ruhig gegangen. Vielleicht war es doch richtig so.

Mein Jamie. Er war kein "einfacher" Hund. Vielmehr eine starke Persönlichkeit. Aber er hatte auch so viel Ruhe, so viel Souveränität, so viel Sensibilität. Er schaute mich mit so einer Tiefe an.

Ich vermisse ihn, wie man einen Menschen vermisst.

Ein kleiner Trost für mich ist der Gedanke, dass er bei uns zufrieden sein konnte. Er hat sich wohl gefühlt, glaube ich.

Ich hätte so gerne noch viel mehr für dich getan, Jamie. Mein Schmerz ist so groß. Wie schafft man das, so einen Verlust zu verarbeiten?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Nina,
ich weiss, es ist ein schreckliches Gefühl der Ohnmacht. Die Sonne scheint und man muss weinen. Der Schmerz sitzt tief. Viel zu früh musste Jamie gehen. Aber er hatte bei dir ein erfülltes glückliches Whippetleben. Bis zum Schluss hast du um sein Leben gekämpft und die richtige Entscheidung getroffen. Einfach war das gewiss nicht. So musste er nicht leiden. Ich glaube,das ist doch das Wichtigste.
Gerne würde ich mehr Trost spenden, aber ich hoffe ich konnte so ein wenig helfen.
Ich Drück dich
Liebe Grüße
Ilona mit Mellchen

Monique hat gesagt…

You have done all you could do and you have done it the right way, despite perhaps the unevitable doubts after these best decisions were made. I know exactly how it feels, Nina, when after the final goodbye your world stops turning and your heart feels cold and very, very silent. You will never feel at ease with those memories, but there will be days ahead, when you can smile again, and feel happy about life. But not just yet....I am so sorry for you! Warmest greetings from Holland.

Anonym hat gesagt…

ach nina, ich kann mich nur vollends illona anschließen! und, grade die nich ganz "einfachen" hunde mit starker persönlichkeit, die graben sich besonders tief ins herz! wie gut kann ich das nachempfinden.... fühl dich gedrückt, unbekannterweise. ja, den letzten blick wirst du nicht so schnell aus dem kopf bekommen. aber mit der zeit kommen die anderen, schönen und glücklichen momente der augenblicke hinzu...
ich wünsche dir viel kraft, um den schmerz zu überwinden. alles liebe für dich!
liebe grüße heidi und kylie