Freitag, 5. Oktober 2012

Remmidemmi


Krallen schneiden bei Herrn Neo - hat mich heute morgen eine halbe Stunde meines Lebens und ne Menge Schweiß gekostet. Der junge Flegel meint, es sei eine Zumutung, dass ich ihn festhalte und die Krallen kürze. Weh kanns nicht tun, ich schneide nie ins "Leben", wie man so sagt. Trotzdem war es ein Kampf, ein Gehampel und Gezappel, Geknurre, Gewinde, ich im Wechsel zwischen Zen-Meditation und dominantem "Schluss-jetzt-Nein"-Gehabe. Kurzum - ein Remmidemmi!!!
Joker lässt das Krallen schneiden innerhalb von 3 Minuten über sich ergehen und freut sich dann auf seine Belohnung. Didi macht sooooo ein Theater, dass ich dieses Thema an "Lydia's Hundesalon" übergeben habe. 
Neo aber soll, so finde ich, lernen, dass ich Dinge mit ihm mache, die ihm nicht behagen und trotzdem o.k. sind. Was er nämlich auch total unmöglich findet, ist das:
Zähne anschauen. Ich mache das jetzt täglich ohne Kommentar, sage nur "Zähne" und versuche, Zugang zu seinen Kauleisten zu bekommen. Klappt mal mehr, mal weniger gut, aber ich denke, das müssen wir eben üben.
Heute morgen jedenfalls fragte ich mich, WARUM macht Neo so ein Theater beim Krallenschneiden? Er hat in seinem kurzen Leben noch keine schlechte Erfahrung gemacht. WARUM ist das so schlimm für ihn? Wie machen das andere Whippetbesitzer? Was habt Ihr für Erfahrungen, die Ihr mit mir teilen könnt? Irgendwelche tollen Tipps oder Tricks? Ich bin gespannt und freue mich auf Kommentare.
 Dieser Blick macht es so schwierig, einen Whippet zu erziehen, finde ich! "Du möchtest nicht Krallen schneiden, Neo?" Na, dann lassen wir sie eben wachsen, kein Problem!!! - NO WAY!!!
Zu einem schönen Whippet gehören schließlich gepflegte Pfoten!!! Also - bitte schickt mir euren Rat!!! Denn so ein Remmidemmi brauche ich wirklich nicht :-)

8 Kommentare:

Dorit + Pluto hat gesagt…

Liebe Nina,
wir können das - leider - nachfühlen.
Allerdings hat sich Pluto, bis er ca. 2 Jahre alt war, das ohne mit der Wimper zu zucken gefallen lassen. Um dann über Nacht, ohne ersichtlichen Anlass, ein RIESEN-DRAMA daraus macht.
Nur wenn ich das Wort "KRALLEN" in den Mund nehme(!) oder die Krallen nur angucken will, ergreift er panikartig die Flucht. Wenn ich mir ihn dann schnappe, fiept er und wehrt sich, usw. - ein Albtraum! V.a. weil bei diesem Gezappel dann wirklich was passieren kann. Mehr als zwei Krallen am Stück schaffen wir nicht... Und wir haben alle Tipps und Ideen durch - Futter, Entspannungsübungen, Massage, Maßregelung, Nagelfeile (hat noch am besten geklappt, ist aber mühselig) ;-) etc.

Ich drücke Dir die Daumen, vielleicht macht es NEO andersrum - jetzt Theater und dann ist irgendwann alles gut :-)

GLG aus einem sonnigen Tirol, Dorit (und ein Pluto, der mich mißtrauisch beäugt, was ich da schreibe...)

Anonym hat gesagt…

Hallo Nina,
ich mache das meistens abends vorm Fernseher, wenn alle Hunde entspannt liegen. Dann fange ich an, Krallen anzukucken, nehme einfach die Zange und los geht's. Bisher hat Sali noch nicht gemotzt. Zumindest nicht beim Krallen schneiden. Dafür mag sie sich die Zähne nicht kucken lassen. Wenn Neo den starken Mann markiert, würde ich es mal mit Anknurren probieren. Das hat sich bei uns bisher am besten bewährt. Macht Sali was, was sie nicht soll (z.B. mich in die Finger zwicken), gibt's einen Knurrer meinerseits, und schon ist Ruhe. Es muss aber halbwegs authentisch klingen, sonst funktioniert das nicht. Und auf keinen Fall klein bei geben. Ich glaube, das ist das Schlimmste, wenn sie merken, dass sie bei was so durchkommen, wenn sie nur genügend Theater machen.

Gutes Gelingen und ganz liebe Grüße

Susanne mit Schwester Sali und dem Rest der Bande

Christa hat gesagt…

Liebe Nina,

Hey, es ist Leben in Neo! Das muss sein,er muss versuchen auch mal der Stärkere zu sein, "ich will nicht",macht garnichts. Du musst nur konsequent sein. Ich habe es mit den jungen Hunden immer so gemacht, dass ich sie kurz angebunden habe und es durchgeführt habe, Archie hatte übrigens anfangs "heilige Füße", aber die Jungs stehen heute in Reih und Glied. Ich habe es nie auf dem Tisch gemacht, weil ich alleine bin, wenn mir einer runterfällt... Die ganze Prozedur kann am Anfang bis zu 20 Minuten dauern, aber da muss man durch. Er wird auf einmal aufgeben, weil er merkt, dass es nichts nützt. Das gleiche gilt für Didi...

Ganz liebe Grüße
Christa

Unknown hat gesagt…

Hallo,
Man kann kooperatives Verhalten auch positiv verstärken, z.B. mit Clickertraining. Vielleicht kennt ihr Hund ja schon den Slickery oder ein entsprechendes Markerwort. Das ganze könnte dann wie folgt ablaufen.
1. Der Hund lernt die Pfote still zu halten. Sie nehmen die Pfote. Hält er still gibt es Click und Bestätigung. Die Zeit des Stillhaltens wird dann immer weiter verlängert.
2. Der Hund lernt das Geräusch der Krallenschere zu tolerieren. Hält er still wieder Click und Bestätigung.
In diesen Schritten geht es weiter, bis er gelernt hat, das stillhalten beim Krallenschneiden sich lohnt.
Wichtig ist nur absolut richtiges Verhalten zu bestätigen und falsches einfach zu ignorieren.
Das klappt natürlich nicht an einem Tag. Am Besten jeden Tag 5min üben. Die Geduld lohnt sich. So erhält man einen Hund, der Krallenschneiden ein Leben lang super findet.
LG Tanja Gransee

Nina hat gesagt…

Danke für die tollen Hinweise!! Dorit - schau mal was Tanja vorschlägt. Das werde ich genau so ausprobieren. Mit Clickern habe ich eigentlich tolle Erfahrungen gemacht, warum habe ich das nicht weiter verfolgt???
Liebe Tanja, ich konnte deinen Namen nicht mit Atreju verknüpfen :-) Jetzt habe ich auf deine Seite geschaut und sie gleich hier verlinkt!
Ich werde über meine Erfahrungen mit dieser Methode berichten!
Liebe Grüße an Alle
Nina

Eva hat gesagt…

Mein erster Hund lässt sich am schlechtesten Krallen schneiden und der dritte (jüngste) am Besten. Hmm, entweder Zufall, Charakterfrage oder Methode. Wahrscheinlich ein bißchen von allem! Der Max lässt sich also am Besten Krallen schneiden und gemacht hab ich es im Grunde so wie Tanja es beschreibt, nur ohne Clicker. Also Pfote anfassen - Lob und Keks- Zeh anfassen lassen- Lob und Keks - Kralle schneiden - Lob und Keks. Wenn gezappelt wird Pfote festhalten und warten bis wieder Ruhe im Karton ist. Und weiter geht`s. Am Ende mag er gar nicht mehr aufstehen ;-)

Liebe Grüße

Eva

Anonym hat gesagt…

Hallo Nina,
mit Maceo ist es ähnlich. Zähne kann ich schauen,dafür ist er total irre wenn ich am Po was sehen möchte. Krallen habe ich auch schon so geschnitten wie beim Klickern, nur mit Belohnung. War auch seeehr schwer, hat aber geklappt. Ich habe ihn auch auf den Tisch gestellt.
Also nur Mut und Geduld und auch öfters mal ohne Schneiden nur mit Befummeln von den Krallen und Zähne auch immer gleich mit 4üben.
Ganz liebe Grüße vom Bruder Maceo
Ilona

Anonym hat gesagt…

Liebe Nina,
ich bin inzwischen dazu übergegangen, die Krallen zu dremeln (das heißt ich schleife sie mit dem Dremel ab). Hat am Anfang echt gedauert (und viele leckere Fleischstückchen gekostet), aber als ich letzte Woche Fleisch und Dremel ausgepackt habe, standen plötzlich meine beiden Youngster vor mir und jeder wollte zuerst :-)
Dremel hat den Vorteil, dass man nicht in die Verlegenheit kommt, ins Leben zu schneiden und es ist - einmal an Gefühl und Geräuschkulisse gewöhnt - angenehmer für den Hund, da die Kralle nicht gequetscht wird wie bei der Zange. Das finden manche Hunde nämlich schon unangenehm.
Silke mit den Whippetjungs